Für die Neuauflage meines Bildbandes benötigte ich für das Kapitel der Islandkuh Bilder von Islandkühen. Durch den Kontakt von Sabine Girke kam ich zum Hof Hvammur, zu Pétur und Charlotte. Dort durfte ich ihre Islandkühe in dem neuen Stall fotografieren.
Als ich dort ankam wollte ich sofort die erstbeste Kuh einpacken und mit ihr nach Hause fliegen. Denn: wie unglaublich süß können Kühe denn eigentlich sein?!
Die Islandkühe sind durch die harten Lebensbedingungen auf Island zu kleinen und zähen Kühen herangewachsen mit einem starken Charakter. (kommt sicher einigen Islandpferdereitern von den Pferden bekannt vor, oder?) Da seit der Besiedlung Islands schon eine gute Milch- und Fleischleistung wichtig war, und nicht das Aussehen der Kühe, gibt es diese Tiere in einfach allen Farben. Wo findet man denn bitte bei uns noch irgendwo einen Kuhstall mit verschiedenfarbigen Kühen? Also ich kenne keinen – denn das Rassevieh gibt es ja meist nur in einer ganz speziellen Farbe.
Die genialste Sonderlakierung sind die „gestromten“ Kühe. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung ob gestromt der Fachausdruck ist, aber ich glaube, sobald ihr die Fotos seht, kennt ihr euch aus welche Farbe ich meine. 😉 Und sehr viele Kühe haben Abzeichen. Vom Weißen Schopf bis hin zu Blessen in spannenden Verläufen ist alles dabei.
Ich durfte in den großzügigen Laufstall gehen und wurde nach kurzen kritischen Blicken sofort von allen Seiten begutachtet und nahezu aufgefressen. Ach, die waren einfach so süß!
An Kühen fresse ich mir sowieso immer gleich einen Narren – ich bin ja (für alle, die das noch nicht von mir wissen) auf einem kleinen Bauernhof mit wenigen Kühen aufgewachsen. Daher mag ich Kühe einfach. Ich hatte in meiner Kindheit sogar selber mal ein Kalb, das war einfach genial!
Zurück zu den Islandkühen: ich habe dort in dem Laufstall ein bisschen fotografiert, und probiert die Farbenvielfalt der Tiere heraus zu holen. Das war gar nicht so einfach, denn die Kühe waren immer direkt vor meiner Linse.
Nach dem Fotografieren der Milchkühe ging ich noch eine Runde durch den Kuhstall und Pétur zeigte mir die Kälber und Stiere. (passt so ein Kalb eigentlich in den Koffer? ♥) Ich hab‘ sogar gefragt, ob irgendwo anders auf der Welt Islandkühe vertreten sind: laut Charlotte gibt es nur wenige Stück ausserhalb von Island, in Grönland.
So – und jetzt kommen wir, bevor ich euch die Bilder zeige, zur wirklichen Schwierigkeit der Bilder: denn wir mussten im Stall fotografieren, da im Mai die Tiere noch nicht auf die Weiden dürfen. Im Stall waren unzählige verschiedene Leuchten aufgehängt – teilweise war das Licht Orange, teilweise fast Blau. Das Fell der Tiere hat dann auch noch die Lichter verschieden widergespiegelt. Die absolute Katastrophe für einen Fotografen.
Ich mag es gar nicht gerne, wenn eine Serie von Bildern von den Farben her nicht zusammen passt. Bei den Kühen schaffte ich es, trotz all meinen Bemühungen nicht, das Licht und die Bilder 100%ig einheitlich zu gestalten. Deswegen gibt es im Anschluss zu den farbigen Bildern noch eine Schwarz/Weiß Variante dazu – damit Ihr einen Eindruck von den niedlichen Tierchen bekommt. ♥
Vielen Dank hier nochmals an Sabine für’s Kontakte knüpfen, und an Pétur und Charlotte für’s Zeit nehmen! 😀