Die Reise mit dem Sturm auf den Fersen von Vík bis Höfn findet ihr hier.
Nach einem tollen ersten Abend in Höfn mit gutem Wetter und einem darauffolgenden sonnenreichen Tag erreichte uns der Sturm am Abend.
Wir ritten am Vormittag am schwarzen Sandstrand, fotografierten am Nachmittag viele schöne Motive und fuhren gegen Abend in die Stadt, da ich mir einen Island-Pullover bestellt hatte, und wir für die Weiterfahrt ein paar Lebensmittel besorgen wollten.
Als wir die 20 Minuten Strecke nach Höfn fuhren, war es etwas windig, aber wir hatten keinen Grund zur Sorge, da es in Island ja eigentlich immer windig ist.
Nach den wenigen Besorgungen machten wir uns auf den Rückweg und in der kurzen Zeit hatte der Wind erbarmungslos losgelegt und wir schafften es nur mit Mühe vom Supermarkt bis ins Auto, ohne auf den Eisplatten auszurutschen.
Von Höfn aus fährt man etwa 12 Kilometer auf der Bundesstraße, und dann noch 5 Kilometer auf einer Schotterstraße. Auf der Bundesstraße flog uns eine Schneewehe um die Andere um die Ohren, aber mit etwas geringerer Geschwindigkeit war ein Weiterkommen ohne große Probleme möglich. Als wir dann auf die Schotterstraße abbogen kamen wir fast gar nicht mehr voran. Die Sturmböen waren so heftig, dass ich mit Schrittgeschwindigkeit fahren musste und des öfteren stehen blieb, um die Böen auszuharren. In dem Moment waren wir einfach nur froh, dass wir nur noch wenige Kilometer zu fahren hatten.
In der Nacht lies der Sturm nicht viel nach, und am nächsten Tag beim Aufwachen wurden meine Sorgen um das Weiterkommen nach Egilsstaðir bestätigt, denn der Sturm sollte in den nächsten Stunden nicht nachlassen.
Die Straßen waren zwar nicht gesperrt, aber mit der Farbe gekennzeichnet, die aussagt, dass sehr schlechte Fahrbedingungen herrschen.
Wir frühstückten ganz gemütlich, damit die Zeit verging, und dann gingen wir in’s Viking Café hoch. Das Café gehört dem Vater vom Hof, bei dem ich 2013 gearbeitet habe. Ich fragte ihn, wann er aufbrechen würde, wenn er nach Egilsstaðir fahren möchte. Nach genauem studieren sämtlicher Wetterberichte sahen wir, dass der Sturm in ungefähr einer Stunde nachlassen würde. Da er in Höfn schon weniger geworden war, und im Osten noch etwas Zeit brauchte, fuhren wir aber dennoch los. Denn bis wir im Osten waren, war der Sturm vermutlich schon weg.
Dieses Mal verfolgte der Sturm nicht uns, sondern wir den Sturm.
Wir fuhren kurz darauf los und hatten anfangs richtig schlechtes Wetter. Wind. Nebel. Eisige Straßen.