Unsere Islandreise führte uns bisher bei spannenden Wetterbedingungen die Süd- und Ostküste entlang. Trotz dem schlechten Wetterbericht kamen wir nur mit einem ungewollten Stopp in Vík gut voran und waren am fünften Tag unserer Reise planmäßig in Egilsstaðir angelangt. (hier gehts zum Beitrag von der Reise von Höfn nach Egilsstaðir)
Nach einer erholsamen Nacht bei Angelika fuhren wir am nächsten Tag nach einem guten Frühstück los und waren erstmal optimistisch. Denn es war – wie bisher jeden Tag – ein Sturm angesagt, aber dieser hatte die Nordküste noch nicht erreicht.
Wir fuhren die Hochebene von Egilsstaðir in Richtung Mývatn und da war etwas, das uns davor, und bestimmt in den kommenden Jahren, nicht mehr unterkommen wird. Wir begegneten 50! Minuten keinem anderen Auto.
Dass mal einige Minuten kein Gegenverkehr ist, das kann schonmal vorkommen. Und die Hochebene ist im Winter auch nicht so stark bereist, dass wir mit viel Verkehr gerechnet hätten. Es war noch dazu Morgen und bis der erste Schwung Autos von der anderen Seite über die Ebene gelangte, dauerte es ja schließlich auch ein wenig.
Irgendwann nach 20 Minuten Fahrt sagte ich so nebenbei, dass wir noch kein anderes Fahrzeug gesehen hatten. Nach 30 Minuten schauten wir regelmäßig auf die Uhr und waren der Meinung, dass es einerseits total verrückt war, andererseits, dass es nicht von Vorteil wäre, jetzt einen Unfall zu haben.
Wir hatten zum Glück und keine Panne oder dergleichen, aber dafür setzte der Wind immer mehr zu.
Auf der Hochebene zieht der Wind manchmal richtig durch. Mit dem habe ich auch schon gerechnet. Wir kamen aber trotzdem super gut voran und die paar Windböen machten uns in unserem großen Auto nicht viel aus.
Wir kamen am Ende der Hochebene bei einem Aussichtspunkt vorbei, bei dem ich wirklich jedes Mal anhalte. Von dort aus hat man ein unglaublich schönes Panorama über die Berge. Natürlich hielten wir auch dort an, und ich parkte das Auto schon vorsichtshalber so, dass uns der Wind die Autotüren nicht aufreissen konnte, sondern zudrückte (also gegen den Wind).
Hätte ich das nicht gemacht, dann wären wir vermutlich mit zwei Türen weniger weiter gefahren.
Im Auto hatten wir schon gemerkt, dass es draussen verdammt windig geworden war, aber als wir ausgestiegen sind, war es nahezu unmöglich, sich auf den Füßen zu halten.
Ich ließ meiner Schwester den HGG Reitsport Overall anziehen und wir machten, im Windschatten vom Auto, ein paar Bilder. Im Nachhinein haben wir es bereut kein Video gemacht zu haben. Denn in Wirklichkeit war der Sturm viel heftiger, als es auf den Bildern aussieht. Es war unmöglich in Richtung des Windes zu sehen. Wir mussten rückwärts zum Auto zurück gehen…